Das Rote Kreuz in Wolfhagen: Lokal verwurzelt, jung und dynamisch
Wolfhagen. „Die große Idee des Roten Kreuzes beginnt auf der örtlichen Ebene.“ sagte Kreisbereitschaftsleiter Jochen Rühle in seinem Grußwort an die Mitglieder des DRK Wolfhagen. Anlass war die Jahreshauptversammlung der DRK-Ortsvereinigung Wolfhagen Ende März. Neben Formalia wie berichten der Kassenprüfer und der Entlastung des Vorstandes interessierten vor allem die spannenden Berichte des Vorsitzenden, des Bereitschaftsleiters und des Jugendortkreuzleiters.
Vorsitzender Thomas Pairan, ließ das Berichtsjahr 2018 Revue passieren setzte und fokussierte dabei auf die wirklich vielen Events und schilderte dieses eindrucksvoll. Insbesondere das 60-jährige Jubiläum der Wolfhager Rotkreuzhelfer (wir berichteten) und die Vereinsfahrt nach Solferino dominierten dabei. Sein Dank galt dabei den vielen fleißigen Helfern aus den eigenen Reihen und auch den externen Unterstützern, die gemeinsam zum sehr gelungenen Festakt beigetragen haben. Die Vorführungen des geballten DRK-Know-Hows - von der Erbsensuppe aus der Feldküche, über die Rettungshundestaffel, bis hin zum Intensivtransportwagen - spiegelte dabei sinnbildhaft die Vielfalt der großen Hilfsorganisation wider.
Ein weiteres Highlight war aus Sicht des Vorsitzenden Pairan die Vereinsfahrt nach Genf. ‚Auf den Spuren des Roten Kreuzes‘ ging es mit 15 Vereinsmitgliedern zwischen 15 und 78 Jahren in die malerische Stadt am Fuße des Juragebirges und direkt am Genfersee. Ein besonderes Ziel der Reise war dabei der Besuch des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz.
In seiner Ansprache an die über dreißig anwesenden Gäste sprach Pairan aber nicht nur von der Vergangenheit, sondern setzte auch Impulse für die Zukunft. „Wichtig ist - und ich werde nicht müde dies zu wiederholen - dass dies stets freiwillig und ehrenamtlich passiert“. Er appellierte damit an die Achtsamkeit im Miteinander und betonte auch, dass das die ehrenamtlichen Rotkreuzhelfer für ihn kein „Bestandteil einer externen Dienstleistungsmentalität“ sein sollten. Das DRK Wolfhagen möchte seine Leistungsfähigkeit eigenständig, und vor allem in den lokalen Wolfhager Strukturen einbringen.
Der Wolfhager Bereitschaftsleiter und Zugführer des Sanitätszuges Thomas Uthof berichtete von der Bereitschaftsarbeit, also den Leistungen der aktiven Einsatzkräften. Als Ziele nannte er, eine verlässliche Bereitschaftsarbeit mit guten Inhalten zu gestalten. Vor allem die im letzten Jahr außergewöhnlich stark und regelmäßig besuchten Bereitschaftsabende nannte er als positiven Indikator für einen hohen Zielerreichungsgrad. Mit über 5000 Stunden mit Sanitätsdiensten, Einsätzen und Ausbildungs- und Arbeitsdiensten betonte er das hohe Engagement der Aktiven und sieht die Bereitschaft des DRK Wolfhagen auch für zukünftige Anforderungen gut gerüstet. Weiterhin hob er hervor, dass im letzten Jahr besonders viele ehemalige Jugendrotkreuzler den Sprung von der Jugendarbeit zu einer aktiven Einsatzkraft in der Bereitschaft geschafft haben. Das sei ein Symptom für die herausragende Arbeit der Jugendrotkreuzleitung und des angenehmen Miteinanders bei den aktiven Mitgliedern.
Mit dem Stichwort ‚Jugendrotkreuz‘ spielte Uthof den Ball sogleich an Jugendrotkreuzleiter Lukas Meers weiter. Meers‘ Vortrag über das Berichtsjahr war geprägt von großen Wettbewerbserfolgen der Wolfhager Jugendrotkreuzler. Nachdem die Wolfhager im Frühjahr 2018 im JRK-Kreiswettbewerb gesiegt hatten ging es im Juni zum hessischen Landeswettbewerb. Auch dort ging man als Sieger ‚vom Platz‘ und qualifizierte sich zur Teilnahme am Bundeswettbewerb. Das war dann auch der Höhepunkt des Jahres 2018, an dem sich die Jugendlichen zwischen 12 und 16 Jahren mit den besten anderen Jugendrotkreuzgruppen aus ganz Deutschland messen mussten und sich auf Platz 16 von 18 platzierten. Auch im laufenden Jahr haben bereits zwei Teilnehmergruppen erneut den Kreiswettbewerb gewonnen, womit auch die Teilnahme am hessischen Landeswettbewerb erneut ins Haus steht. Als weiteres Highlight kündigte Meers eine erneute Veranstaltung der ‚Berufsfeuerwehr- und -rettungstage‘ gemeinsam mit der Jugendfeuerwehr Ippinghausen an. Bereits 2015 und 2017 konnten die Jugendrotkreuzler und Jugendfeuerwehrler sich in diesem Übungsformat ausprobieren und schon in jungen Jahren die organisationsübergreifende Zusammenarbeit trainieren.
Das eingangs erwähnte Zitat des Kreisbereitschaftsleiters Jochen Rühle war bei weitem nicht das einzige Lob für die vielen ehrenamtlichen Helfer aus Wolfhagen. „Humanität leben bedeutet, für andere Menschen Verantwortung zu übernehmen, auch wenn es einem gerade nicht so passt.“ Rühle betonte damit, wie froh er ist, in Wolfhagen eine heterogene DRK-Gliederung zu wissen, die zudem über eine funktionierende Nachwuchsarbeit und schlagkräftige Einsatzeinheiten des Katastrophenschutzes verfügt. Um die Schlagkräftigkeit der Wolfhager Einsatzkräfte weiter zu fördern wurden Lukas Meers und Michaela Graf beide zu Gruppenführern der Schnelleinsatzgruppe Behandlung ernannt. Als Führungskräfte des Sanitätszuges sind sie damit zukünftige auch für die Einsatzbereitschaft und Fortbildung der Einsatzkräfte verantwortliche und werden im Einsatz operative Führungsfunktionen wahrnehmen.
Der feierliche Anlass der Jahreshauptversammlung war zudem ein willkommener Anlass verdiente Mitglieder zu ehren. Für die 25-jährige Mitgliedschaft im DRK wurden Thomas Pairan, Rouven Gerlach, Annegret Fuchs-Hanske und Doris Seidel geehrt. 40 Jahre halten Eberhard Czarnecki, Marlies Nieland, Elfriede Nörenberg, Walter Tripp, Karl-Heinz Vogel und Johanna Wölzl dem DRK die Treue. Für ein halbes Jahrhundert, bzw. 50 Jahre wurden Wolfgang Pfister, Ilse Kraft und Jutta Winzer geehrt. Die Ehrung für 60 Jahre Mitgliedschaft wurde Hans-Jochen Kirsch zu ehren.
Als aktive Mitglieder erhielten folgende Rotkreuzhelfer Ehrungen: Maik Franke, Ann-Kristin Ochs und Simon Hertlein für 5 Jahre. Lea Pairan, Michaela Graf und Tim Fenner für 10 Jahre. Außerdem Lara Fenner (15 Jahre), Thomas Pairan und Rouven Gerlach (beide 25 Jahre), Ralf und Rainer Rauscher (beide 35 Jahre), Anni Trutti (45 Jahre) und Wolfgang Pfister (50 Jahre).
Hintergrund: DRK in Wolfhagen
Die Ortsvereinigung Wolfhagen des Deutschen Roten Kreuzes ist rein ehrenamtlich geprägt. Wesentliche Betätigungsfelder sind für die aktiven Einsatzkräfte die ‚Bereitschaft‘ und für Kinder und Jugendliche ab sechs Jahren das ‚Jugendrotkreuz‘. Die Bereitschaft leistet vor allem Sanitätswachdienste in und um Wolfhagen, oder stellt Helfer im Katastrophen- und Zivilschutz für den Fall von Großschadenslagen. Im Jugendrotkreuz stehen eine aktive Jugendarbeit und der Teamgedanke im Fokus. Dabei werden Themen wie Gesundheit, Umweltschutz, Frieden und Völkerverständigung behandelt, mit dabei ist natürlich immer die Aus- und Fortbildung in Erster Hilfe.
Beide Rotkreuzgemeinschaften verbindet ein aktives Vereinsleben und die Übernahme sozialer und gesellschaftlicher Verantwortung in einem spannenden Hobby. Interessierte Menschen von jung bis alt sind herzlich eingeladen, sich beim Vorsitzenden Thomas Pairan über Mitwirkungsoptionen zu informieren (Pairan@DRK-Wolfhagen.de).